170 Äpfel in zwei Stunden unter die Leute bringen, Plakate aufhängen, Waffeln oder Rosen verschenken, sich an der Haustür vorstellen oder am Info-Stand Flyer verteilen – Wahlkampf hat viele Gesichter. Genau so unterschiedlich sind die Menschen, die sich im Wahlkampf für ihre Partei engagieren. Im SPD-Ortsverein AWI (Altstadt-Westerberg-Innenstadt) sind es Menschen von 17 bis 70 Jahren. Trotz unterschiedlicher Interessen und Meinungen teilen wir die gleichen Werte.
Die sehen wir am besten in der SPD vertreten. Deshalb stehen wir bei jedem Wetter auf den Wochenmärkten am Dom und am Ledenhof oder in der Großen Straße. Wir verteilen Info-Material und kommen mit den Menschen ins Gespräch. Auch wenn der Herbstwind mal einen ganzen Info-Stand umwirft und „Flyer“ buchstäblich das Fliegen lernen.
Die Hauptsache ist, präsent zu sein und mit den Menschen zu reden. „Wahlplakate aufzuhängen ist sicherlich eine Möglichkeit für sich zu werben, ich bevorzuge jedoch den direkten Kontakt mit den Wählerinnen und Wählern“, so Frank Henning, Landtagsabgeordneter und Kandidat in Osnabrück-Ost.
Sein Ziel in diesem Wahlkampf: 5000 Hausbesuche. „Die Suche nach einem persönlichen Gespräch an der Haustür ist jedes Mal eine besondere Herausforderung, die mir sehr viel Spaß macht.“
Ob am Info-Stand oder an der Haustür: Nie erfährt man so direkt, was die Menschen denken, wie im Wahlkampf. Die Reaktionen reichen von „Ich wähle euch sowieso“ bis zu „Sorry, falsche Partei“. Manchmal ergeben sich auch längere Gespräche. Nur selten werden Wahlkämpfer*innen direkt verbal angegangen. Dann sind schnell Mitstreiter*innen zur Stelle, um verbale Angriffe gemeinsam abzuwehren.
„Auf ein Wort“ mit führenden Politiker*innen reden und sie mit Fragen löchern – auch das gehört zum Wahlkampf. Hubertus Heil, Nancy Faeser, Lars Klingbeil, Franziska Giffey, Kevin Kühnert und Stephan Weil gehörten zu den „Promis“, die in diesem Wahlkampf nach Osnabrück kamen, um sich den Fragen der Zuschauer*innen zu stellen.
Jeder Wahlkampf endet mit der Wahlparty. Am Wahltag trifft man sich, um gemeinsam den ersten Hochrechnungen entgegenzufiebern. Die SPD tut das traditionell im Spitzboden der Lagerhalle. Je nach Wahlergebnis kann der Abend lang und feuchtfröhlich werden, wie etwa nach der letzten Bundestagswahl.
Nach dem Wahlkampf ist dann wieder mehr Zeit für Diskussionen und inhaltliche politische Arbeit. Aber nach dem Wahlkampf ist natürlich auch – vor dem Wahlkampf.
Vielen Dank an Jürgen Buscher für diesen interessanten Bericht.