„Für die notwendige Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus brauchen wir auch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Vor allem die Kooperation der jeweiligen Gedenkstätten sollte sich zunehmend verbessern“, forderten der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Hus und Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler.
Beide begleiteten am letzten Wochenende eine Osnabrücker SPD-Delegation in die Provinz Drenthe, wo man sich – im Rahmen eines Gegenbesuchs – als Gäste der dortigen Schwesterpartei Partij van de Arbeid (PvdA) in der Gedenkstätte Westerbork informierte. Westerbork war in den Niederlanden das zentrale Durchgangslager, von dem aus im Kriege rund 102000 Menschen vorwiegend jüdischen Glaubens in Vernichtungslager wie Auschwitz oder Sobibur deportiert wurden. Beim Besuch dabei war auch Michael Gander, Geschäftsführer der örtlichen Gedenkstätte Augustaschacht, der gern die Gelegenheit ergriff, bereits bestehende Kontakte auch mit Funktionsträgern des dortigen Provinzparlaments weiter zu vertiefen: „Die Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Westerbork sowie mit Verantwortlichen der Provinz Drenthe ist für die Erinnerungsarbeit der Region Osnabrück von höchster Bedeutung und bildet einen wichtigen Baustein, um insbesondere jungen Menschen grenzübergreifend Werte wie Frieden, Menschlichkeit und Demokratie nahe zu bringen“, war sich Gander nach einer längeren Aussprache mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der niederländischen Einrichtung, Jose’ Martin, sicher.
Tief berührt wurden deutsche wie niederländische Gäste durch die sehr persönlich dargestellten Erlebnisse des Ehepaars Herzberger, die beide – unabhängig voneinander – das Vernichtungslager Auschwitz überlebten und in ungemein zu Herzen gehenden Worten das tägliche Martyrium in den Lagern der Nazis darstellten. Sehr bewegt zeigte sich auch Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler, die das Ehepaar herzlich dazu einlud, auch einmal nach Osnabrück zu kommen. „Das Schicksal des Ehepaars Herzberger wurde so bewegend geschildert, dass insbesondere junge Menschen aus solchen Worten mehr lernen können als aus noch so vielen Filmen oder Geschichtsbüchern“, betonte die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
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